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Backstage

Geiht et wigger?

Nachdem die Folge 2 erschienen war, stelte ich die bange Frage: "Geiht et wigger?". Dr. Ellgering war die Skepsis im Gesicht abzlesen, als ich ihm mein Konzept vortrug. Ich wollte gerne einige der ganz alten Kölner Lieder wiederaufleben lassen. Lieder, die ich noch aus der Schulzeit und aus Jung Köln kannte, die aber nach und nach untergegange waren. Bei Pof. Mies (Das kölnische Volks- und Karnevalslied von 1823-1923) hatte ich mir viel Wissen angelesen und das brachte ich jetzt gewissermaßen an den Mann.

Arrangeur Gerd Wellnitz (rechts) und die Fööss


Dr. Ellgering machte einen Vorschlag: Nehmen Sie zwei dieser Lieder im Studio auf und dann spielen wir die dem Vorstand vor.
Gesagt, getan - Dr. Ellgering stellte mir einen Etat von 1.000 DM zur Verfügung, ich sprach mit Marie-Luise Nikuta und mit Toni Steingass, verhabdelte mit der EMI Electrola und Dr. Möhle machte mich mit dem Produzenten und Musiker Gerd Wellnitz bekannt.
Wenige Wochen später lagen die fertige Aufnahmen vor: "Der Nühmaat" - ein Lied von Albert Heimann, im den anschaulich das Leben um die Jahrhundertwende auf und um den Numarkt geschildert wird - gesungen von Toni Seingass. Für Marie-Luise Nikuta hatte ich Breuers "Kanone-Wedder-Melodie" mit einem Text von Albert Leven ausgewählt. "Flöck vergon de Kinderjöhrcher, kölsche Mädcher merkt üch dat..." aus dem Lied "Memoare vun dr Kuvendsmöhn". Zugegegben: Keine leichte Kost - aber wertvolles Demonstrationsmaterial, um auf mein Anliegen hinzuweisen.

Arrangeur Gerd Wellnitz, Tonmeister Dieter Krohn und Willy Millowitsch im EMI-Electrola-Studio


Der Tag der Präentation rückte näher. Während die Herren des Vorstandes im Kasno ihre Mittagsmahlzeit einnahmen, baute ich mein Tonbandgerät und meine Goodmann-Verstärkeranlage im Gästeraum auf und als die Herren nach dem Essen soweit waren, konne ich endlich den Startknopf drücken. Zunächst das Lied von der Gereonkeß - keinerlei Reaktion. Vor dem Nühmaat-Lied
gab ich eine kurze Einführung und siehe da, die Herren wurden aufmerksamer. "Sagen Sie uns noch etwas zum ersten Lied?" und als das geschehen war, wurde der Wunsch geäußert, beide Lieder noch einmal zu hören. Diesem Wunsch kam ich nur allzugerne nach.

Ludwig Sebus war als Interpret ab Folge 2 dabei. Reinold Louis wirkte gelegentlich als Chorsänger, später auxch als Solist mit.


Spät am Nachmittag ließ Dr. Ellgering mich wissen, dass der Vorstand von der Demonstratuin "sehr angetan" sei und das die Produktion der Folge 3 der "Kölsche Evergreens" genehmigt wurde.