Wolfgang Sauer
Der Interpret von "Wer einmol durch de Huhestroß gegange es" ist Wolfgang Sauer, der als Jazz-Sänger, Schlagersänger und Rundfunkmoderator bundesweit bekannt geworden ist.
Ab 1962 war Sauer unter Camillo Felgen Moderator für Radio Luxemburg. 1964 machte er mit Kurt Edelhagen eine Tournee durch die DDR. Ab 1965 spielte er – bis zum Ende des Jahres 2006 – die Überleitungen am Klavier innerhalb der Sendung Wiederhören macht Freude beim Westdeutschen Rundfunk. 1966 vertrat Sauer die Bundesrepublik Deutschland beim Schlagerfestival in Zoppot/Polen mit dem Titel Mädchen ohne Namen. Ende der 1960er Jahre besang er zwei Langspielplatten mit Volksliedern zusammen mit einem Männergesangverein. In den 1970er Jahren hatte sich Sauer als Schlagersänger eher der moderneren Musik verschrieben. In jener Zeit hatte er einen weiteren Erfolg mit Tango für den Kommissar. Bei diversen Oldiesendungen im Fernsehen sang er jedoch meist seine alten Erfolgstitel wie Ach, man braucht ja so wenig um glücklich zu sein und Cindy, Oh Cindy.
Als ich ihn 1977 frug, ob er nicht einmal Lust habe, einen kölschen Titel zu singen, folgte erst einmal Stille. Doch dann: "Warum eigentlich nicht"und er hatte auch, nachdem er wußte, dass es um einen Spaziergang durch Kölngehen sollte, einen Titel seines Bekanten oder Freundes Rudi vonder Dovenmühle parat: "Das Lied von der Hohe Straße!".
Nun hat dieses Lied nur zwei Verse. Und wenn wir schon Wolfgang Sauer dabei haben, dann soll es doch bitte etwas mehr sein. Also dichtete der Texter auf meinen Wunsch eine Strophe hinzu:
Vum Nümaat uus, do es et nit mieh wick
De Sparkass litt do op de linke Sick.
Vun do uus noch en Veedelstund,
dann bes do do un mähs ding eezte Rund:
Wer einmol durch de Huhestroßgegange es ....
Es blieb Sauers erster und einziger gesangliche Ausflug ins Kölsche. Fünf Jahre später, 1982, ging er mit seinen Gesangkollegen Gerd Böttcher, Rocco Granata und Fred Bertelmann auf Oldie-Tour. Außerdem war Sauer in den 1980er Jahren Stammgast in diversen Unterhaltungssendungen, wie Zum Blauen Bock und Melodien für Millionen, in denen er meist seinen größten Hit Glaube mir sang. Danach war er noch gelegentlich im Fernsehen zu sehen oder im Rundfuink zu hören. Im Mai 2015 ist er gestorben.